- Warum überhaupt Java?“
- Rust, Carbon & Go … wer sind diese neuen?
- Object Orientation and beyond..müssen wir umdenken?
- Getting Concrete: Code Beispiele
- Memory Management, Nebenläufigkeit und weitere alte Bekannte
- Quo vadis Developer – neue Welt oder Schnee von gestern?
Welche Rolle Kotlin, Carbon, Golang und weitere aktuelle Programmiersprachen im modernen IT Umfeld einnehmen (und in Zukunft einnehmen könnten)
Spricht noch jemand Java?
Mächtige Frameworks, frei verfügbare und umfangreich dokumentierte Technologien wie Spring, Hibernate, Hazelcast, GWT usw. für Java Entwicklung im Frontend- wie auch im Backend-Bereich, haben der Programmiersprache zu einer Vormachtsstellung verholfen. Lange Zeit sah es so aus, als gäbe es für die Neuentwicklung von Systemen mit verteilter Datenhaltung, Mehrbenutzerbetrieb, Webinterface und Schnittstellen zu bestehenden Systemen, also sobald eine gewisse Komplexität erreicht ist, kaum Alternativen zu Java. Ein Grund dafür ist auch die gute Integration vorgefertigter Komponenten für die genannten Aufgaben in Entwicklungsumgebungen für Java, wo sich vieles grafisch konfigurieren lässt und der Anpassungsaufwand oft überschaubar bleibt.
Dieses Bild ist im Wandel. Das zeigt sich nicht nur in Rankings auf Seiten wie stackoverflow und github (PYPL, TIOBE usw.) wo der Anteil an neuen Java-basierten Projekten v. a. in den letzten 5 Jahren deutlich abfällt. Auch bei einem Blick auf Plattformen wie Project Jupyter, TensorFlow, Node.js, Flutter usw. , die für App-Entwicklung, Web, KI, Cloud und weitere Kernfelder moderner IT neben Java auch Newcomer wie Kotlin, Dart, Rust und Carbon untertützen. Gleichzeitig sind Urgesteine wie C und Haskell, die zeitweise, wenn nicht schon gänzlich tot geglaubt – allenfalls Nischenfeldern wie Realtime, Simulation o.ä. zugeordnet wurden, gegenüber Java in Feature-Umfang – und machen Umfragen zufolge auch in ihrer Popularität – auf der Überholspur.
Der Vortrag zeigt Highlights neuer Programmiersprachen und hinterfragt zugleich kritisch, bei welchen Features rein optische Vorzüge im Vordergrund stehen („syntactic sugar“) und wo die Unterstützung moderner Paradigmen (wie der reaktiven Programmierung, dem Memory Ownership usw.) bereits so ausgereift sind, dass tatsächlich eine Überlegenheit gegenüber klassischen Java-Konzepten, wie beispielsweise der Garbage Collection erkennbar sind. Zudem werfen wir einen Blick auf aktuelle Standards wie JSR 395 und C++23 und wagen einen Blick in die Zukunft, v.a. im Hinblick darauf, ob und ggf. wann wir in Java und C++ die gleichen Stärken erwarten können, die jüngere Programmiersprachen versprechen.
Der Experten Abend richtet sich an Software Entwickelnde und IT-Kräfte, die mitdiskutieren und von den künftigen Entwicklungen profitieren wollen.
Ihr Referent:
Prof. Dr. Jan Dünnweber
Prof. Dr. Jan Dünnweber unterrichtet an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) in Regensburg Informatik und betreut bei der IDV AG Studierende, die in Projekten mitwirken.