Building Information Modeling und Computergestütztes Energiemanagement

Der fortschreitende Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger bringt einen Rückgang der für den Klimawandel verantwortlichen CO2-Emissionen mit sich und stellt damit einen unvermeidbaren Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft dar.

Mit dieser Entwicklung gehen aber auch steigende Energiepreise sowie die Notwendigkeit tiefgreifender Transformationen bestehender Energiesysteme zur Produktion und Speicherung von Strom und Wärme für öffentliche, industriell genutzte und private Gebäude einher.
Die Software-Branche soll diese Prozesse mit digitalen Lösungen, wie smarten Messgeräten, dabei unterstützen, verteilte Energiesysteme zu koppeln. Software-Tools für das Verbrauchs-Monitoring und die Online-Visualisierung des Verbrauchs größerer Bezirke, wie Stadtquartiere, können Energielieferanten bei der Planung helfen, um den Zukauf von Energie zu verhindern und bei der Produktion maßgeblich regenerative Quellen zu nutzen. Software zur Analyse der Quartiersbedarfe kann eine Datengrundlage für Handlungsempfehlungen schaffen oder der Vergeudung ungenutzter Ressourcen automatisiert gegensteuern. Daran sind Privathaushalte, wie auch Entscheidungsträger*innen in der Politik und den Branchen Architektur, Gebäudeplanung und Gebäudeverwaltung interessiert.
Die Gebäudedatenerhebung, Auswertung sowie verlässliche Simulationen im Zusammenhang mit Gebäuden stehen somit im Fokus der Entwicklung vieler moderner IT-Projekte.

Der Vortrag wird einen Einblick in die dabei aufkommenden und bereits etablierten Technologien und Standards geben sowie Aufgaben und Perspektiven aktueller und zukünftiger Systeme im Zusammenhang mit Building Information Modeling (BIM) und Building Energy Modeling (BEM) beschreiben.
An die Stelle mechanischer Zähler hinter Kellertüren, die nur der Ablesedienst öffnet, sollen in Zukunft unkomplizierte Apps treten, die Klarheit über Energiebedarfe schaffen:
Wann läuft der Wäschetrockner? Wo gibt es Kältebrücken? Was nützen Solarpanele, Balkonkraftwerke oder Wärmepumpen? Kann künstliche Intelligenz dabei helfen, mein Nutzungsverhalten anzupassen und Einsparungen begünstigen?
Fragen dieser Art werden im Vortag anhand der Demonstration eines prototypischen Systems beantwortet, das in einem Studierendenprojekt an der OTH Regensburg entstanden ist, und das als Ausblick auf zukünftige Gebäudemanagementlösungen angesehen werden kann.

Ihr Referent:

Prof. Dr. Jan Dünnweber
Prof. Dr. Jan Dünnweber unterrichtet an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) in Regensburg Informatik und betreut bei der IDV AG Studierende, die in Projekten mitwirken.

Facts
Termin:
Mittwoch, 06. März 2024
Start:
17:00 Uhr
Ort:
IDV AG - Theresienhöhe 30, 80339 München
Zielgruppe:
Entscheider:innen, Team- und Projektleitende, Software Entwickelnde und alle, die mitdiskutieren wollen Technischer Background nicht notwendig
Gebühr:
kostenfrei
Agenda
  • Geoinformationssysteme und Open Data
  • IoT und Data Lakes
  • HVAC Kontrolle und Automatisierung
  • Beispielsystem: Digitaler Gebäudezwilling
  • Non-intrusive Load Monitoring und Anwendungen
  • Fazit
  • Ausführliche Diskussion
Building Information Modeling und Computergestütztes Energiemanagement – Aufzeichnung

Für alle, die nicht live dabei sein konnten, oder sich den Vortrag noch einmal ansehen möchten, haben wir die Aufzeichnung hier zur Verfügung gestellt.